Architektur
Zahlreich sind im Laufe der Zeit die Funktionen des Schlosses auf dem Berg über Leibnitz gewesen. Wehrburg, Bischofssitz, Wirtschaftsbetrieb, Verwaltungszentrum und schließlich Bildungsstätte.
Heute ist Schloss Seggau ein Ort der Rekreation, der Geisteskraft, des Gesprächs. Eine Stätte des Dialogs und des Miteinanders, auch in architektonischer Hinsicht.
Die Bischöfe Dr. Josef Schoiswohl, Dr. Johann Weber und Dr. Egon Kapellari haben die "Bildungsstätte Schloss Seggau" als ein "Haus in Entwicklung" geschaffen, was sich durch die baulichen Veränderungen seit den 50er Jahren, den Neubau des Kongresszentrums 1994 nach Plänen des Architekten Konrad Frey und vor allem in der großen Umbauphase von 1999 – 2009 nach Plänen von DI Ernst Giselbrecht ausdrückt.
Grundgedanke des letzten Umbauprojektes war es, neben der Schaffung moderner touristischer und infrastruktureller Einrichtungen die wertvolle historische Substanz zu erhalten bzw. von den diversen qualitativ nicht entsprechenden Einbauten der vorhergehenden Jahrzehnte zu befreien. Durch diese Adaptierungen und Ergänzungen wurde ein feines Hotel für die Südsteiermark geschaffen und eine der begehrtesten Kongress- und Veranstaltungslocations von Österreich gestaltet.
Der bereits bestehende Kongress-Neubau wurde durch die Neuerrichtung eines Bettentraktes zu einer Architekturschiene des 21. Jahrhunderts erweitert, welche eine logische bauliche Weiterentwicklung der Anlage darstellt (Oberes Schloss, Unteres Schloss, Seminartrakt, Zimmertrakt).
Die Neugestaltung zeigt sich in eigenständigem Design, welches immer wieder die Intention zeigt, Alt und Neu, Tradition und Moderne zu einer Architekturgesamtheit zusammenzufügen, in welcher beide Teile zu einer Qualität geführt werden, welche eine der beiden Komponenten allein nicht erreichen könnte.
Im kleinen Innenhof des sogenannten "Brennertraktes" findet sich das neue spirituelle Herz von Seggau wieder. Im Sakralraum kommen die Wickenburg-Glasfenster aus der abgerissenen Michaelskapelle und das „schwebende“ Kreuz von Alexander Silveri wieder zur Geltung.
Mit dem Abschluss der Renovierung des unteren Schlosses zeigt sich die Gesamtanlage in neuer Qualität und ist ein baukultureller Schwerpunkt für den Süden der Steiermark und weit darüber hinaus. Das alte Schloss behält seine ruhig-besinnliche Atmosphäre. Neues reagiert hier respektvoll auf die historische Substanz, damit Schloss Seggau auch in Zukunft als Ort des Dialogs und der Begegnung weit über die Region hinaus wirken kann.


